237. Tipp: Telekom? Nein Danke! Ein Lehrbeispiel für Unternehmer.

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Der neue Telekom-Chef René Obermann hat das Ziel gesteckt:

Telekom soll „bestangesehenes Service-Unternehmen“ werden.

Fragt sich nur, aus wessen Sicht?
Aus der Sicht der Telekom selbst? Aus der Sicht der Bundesregierung? Aus Sicht der Gewerkschaften?

Wie will die Telekom den Kundenverlust stoppen? Wie will sich die Telekom noch retten?

Von der Telekom kann jeder Unternehmer lernen, wie man’s nicht macht!

„Durch Bündelangebote aus Festnetz und Mobilfunk“, sagt der neue Chef trotzig.

Aha. Man will also das kopieren, was die erfolgreichere Konkurrenz seit Jahren praktiziert. Festnetz? Mobilfunk?

Wenn ich den ganzen Tag über Internet telefoniere, freue ich mich, dass ich kein Handy mit irgendwelchen dubiosen, sündteuren Telekom-Tarifen benutzen muss. Ich kann ein Wlan-Handy (u.a. von Nokia oder Siemens) benutzen und fast kostenlos telefonieren.

Und die Telekom setzt auf Bündelangebote aus Festnetz und Mobilfunk. Das kommt mir vor, als die elektronischen Taschenrechner aufkamen und die Walther darauf bestand, weiterhin mechanische Rechenmaschinen zu bauen.

Was, Sie kennen Walther Rechenmaschinen nicht mehr?

Das wird einigen genauso gehen, wenn man sie eines Tages nach der Telekom fragt. Na ja, bis der letzte verbeamtete Telekomiker stirbt, das wird wohl noch ein halbes Jahrhundert dauern. Und solange wird dieses defizäre Urgestein Deutscher Beamtenunternehmerschaft wohl noch als Papiertiger auf Kosten des Steuerzahlers existieren – wer soll sonst deren Pensionen bezahlen?


Telekom. Zukunft? Fehlanzeige!

Ich will ja nicht behaupten, dass man aus Festnetz und Mobilfunk keine interessanten Angebote schnüren kann, o2 hat das vor vielen Jahren vorgemacht, aber wenn ich in der heise.de-Meldung vom 6.12.06 lese:

„Der neue T-Com-Vorstand Timotheus Höttges soll auch für Service und Vertrieb des deutschen Mobilfunkarms zuständig sein. Auch die anderen Vorstandsressorts sollen künftig spartenübergreifende Aufgaben übernehmen… Obermann kündigte zudem eine Zentralisierung weiterer Funktionen an. So sollen Unternehmensstrategie, Regulierung, Revision und Kommunikation zusammengezogen werden.“

Damit also will man „bestangesehenes Service-Unternehmen“ werden. Vom Kunden – oder was der Kunde davon haben soll, habe ich nichts gelesen. Also schließe ich daraus, dass sich nichts ändert. Und dass die Kunden weiterhin von unfreundlichen Telekomikern veräppelt werden. Ich meine, falls sie denn einen tatsächlich am Telefon erreichen. Und weiter:

„Für die neue Führung der Deutschen Telekom sind mir höchste Kundenorientierung, unternehmerisches Denken und Innovationskraft besonders wichtig… Wir wollen die Deutsche Telekom zum bestangesehenen Service-Unternehmen machen“.

Und so wird dies dann umgesetzt:

Mit einem Beratergremium aus fünf Personen, wie die Süddeutsche berichtet. Mit dabei: Jürgen Kluge, der zum Jahresende als Deutschland-Chef der Beratungsfirma McKinsey zurücktritt, der DDB-Werbeagenturchef Tonio Kröger sowie Jürgen Meffert, Direktor bei McKinsey und Sohn des Münsteraner Marketingpapstes Heribert Meffert.

Das Ergebnis dieser „Schönheitsoperation“ wird mit der Telekom-Aktie vergleichbar sein. Denn es ist wie im Zirkus. Das Programm bleibt. Man tauscht nur die Clowns, die Komiker aus.


Welche gravierenden Fehler macht die Telekom?

Das Ziel „bestangesehenes Service-Unternehmen“ zu werden, ist ein völlig falsches, ein tödliches Ziel!

Wenn Sie als Unternehmer sich dieses Ziel setzen, dann sind Sie so schnell pleite, das glauben Sie gar nicht. Sie werden sich mit Service zu Tode bieten, wenn Sie das Ernst meinen, und nichts mehr verdienen.

Sollte die Telekom dieses Vorhaben tatsächlich umsetzen wollen, wer soll das bezahlen? Der Steuerzahler? (Schließlich sind ja noch tausende Beamte im Unternehmen – und die wollen mit ihren üppigen Pensionen bis zum Sankt Nimmerleinstag durchgefüttert werden.)

Ich freue mich schon auf die Super-Serviceangebote der Telekomiker. Und lache mich halb tot, wenn z.B. die spanische Telefonica mit o2 und andere Anbieter – trotz höherer Preise – immer mehr Geschäft machen. Das bestätigt nämlich meine erfolgsbewährte Strategie!

Hier das typische Beispiel:

Als ich 2000 mein Büro in Spanien eröffnete, wollte ich eine ISDN-Anlage. Die Telekom hätte sie mir sofort verkauft. Die Telefonica sagte, ich soll noch zwei Monate warten und deshalb nur einen Analoganschluss mit einem einfachen Telefon nehmen. Der würde für das schnelle DSL genügen, das ich dann bekäme.

Ein Telefonanbieter, der sich so verhält, ist kein Service-Unternehmen. Die Telefonica ist dagegen ein Profit-Lieferant! Die haben mir keinen Service geboten, sondern viel Geld gespart! Davon ist die Telekom Lichtjahre entfernt.


Was ist das einzig richtige und lukrative Ziel?

Wenn Sie sich das Ziel setzen, immer einen höheren „Kunden-Profit“, also zum Beispiel immer mehr Geld, Gewinn, Erfolg, Prestige, Erlebnis, usw. zu liefern als Ihre Konkurrenz, dann bestellen Sie Ihr Geschäftsfeld richtig. Und dann kann die Konkurrenz ruhig billiger sein, wenn bei Ihnen unterm Strich mehr für den Kunden rauskommt. Es kostet Ihnen und Ihren Kunden ein müdes Lächeln.

Es geht nur um Eines: Um den Erfolg ihrer Kunden!

Fragen Sie immer:

„Was hat der Kunde unterm Strich davon?“

„Welchen Erfolg, welche messbaren Ergebnisse, welchen echten Gewinn bringt das dem Kunden, was wir ihm anbieten?“

„Wie hoch ist der Kunden-Profit?“ ist die entscheidende Frage.

Ist der Kunden-Profit höher als bei Ihrer Konkurrenz, machen Sie das Geschäft. Ist er niedriger, macht’s die Konkurrenz.

Der Preis spielt hier keine Rolle, außer Sie sind nicht in der Lage, dem Kunden seinen finanziellen oder ideellen Gewinn aufzuzeigen.

Doch wie man seine Preise durchsetzt, das ist ein anderes Kapitel, über das wir gerne reden können. Am besten ist immer, Sie lassen den Kunden selbst rechnen!


Mit freundlichen Grüßen

Ihr Strategiedoktor
Horst D. Deckert
http://www.strategie.com


P.S.: Machen Sie zu wenig Umsatz? Bleibt unterm Strich noch genug übrig? Rufen Sie mich an: 0034-606551781 oder senden Sie mir eine Mail.

Horst D. Deckert

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Horst D. Deckert

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