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Strategie

Wenn man den Internetnutzer nicht wirklich akzeptiert, weil man ihm mit Gewalt sein Geschäftsmodell überstülpen möchte, das auf Werbung basiert, dann müssen Studien her. Und die müssen so hingedrexelt werden, bis sich aus ihnen ein Ergebnis ableiten lässt, das ein "weiter so" suggeriert. Doch einige Widersprüche weisen eindeutig den Weg, dass man sich auf dem Holzweg befindet, z. B.

"Nur 18 Prozent der deutschen Internetnutzer finden Werbung ausdrücklich nützlich"

Eine klare Aussage mit der Konsequenz:

82 Prozent der deutschen Internetnutzer finden Werbung nicht nützlich !!!

Man könnte auch sagen

82 Prozent der deutschen Internetnutzer werden permanent durch Werbung belästigt !!!

Aber man lügt sich halt gerne in die eigene Tasche: "Die langjährige Expertise von Yahoo! im Bereich kreative Online-Werbung, die ausgefeilten Technologien und reichweitenstarken Umfelder bieten in Verbindung mit den umfassenden Insights die Basis, um genau das zu erreichen, was Werbetreibende und Nutzer wollen: Hochwertige und wirksame Werbung. Was Werbetreibende wollen ist klar: Geldverdienen. Wer will das nicht? Wozu sie offensichtlich nicht in der Lage sind: Wirksame Werbung zu machen! Weil kein Kunde ausdrücklich will, dass manipulative Werbung ausgerechnet bei ihm funktioniert! Die trotzige Behauptung, dass Internetnutzer "Hochwertige und wirksame Werbung" wollen, ist Humbug.

Internetnutzer wollen überhaupt keine Werbung!

Außnahme sind lediglich die Werbetreibenden selbst und deren Mitarbeiter. Und die sind in den 18 Prozent der deutschen Internetnutzer enthalten, die Werbung ausdrücklich nützlich finden. Echte Nutzer, die mit den Werbetreibenden und Werbern nichts zutun haben, stellen einen verschwindend geringen Anteil dar.

Wann will man endlich der Wahrheit ins Auge sehen?

Kann man aus 18 Prozent Werbern und Werbetreibenden schließen, dass jeder Fünfte mehr Online-Werbung sehen möchte? Niemals! Auch will niemand "Online-Werbung sehen, die den eigenen Interessen entspricht". Um seine eigenen Interessen zu befriedigen, sucht der Internetnutzer keine Werbung, sondern Information, Diskussion, Testergebnisse, Austausch mit seinen Freunden, Kontakten, usw. Werbung trägt niemals den Bedürfnissen von Nutzern Rechnung, sondern dem Bedürfnis des Werbetreibenden, seine Produkte zu verkaufen. Ich habe noch keine Werbung gesehen, die auf die Bedürfnisse des Kunden eingeht, und folgerichtig auch aufzeigt, was beim eigenen Produkt fehlt. Werbung zeigt immer auf, was man kann. Und verschweigt, was man nicht kann.

Wer den Kunden als "Zielgruppe" bezeichnet, muss vom Markt verschwinden!

Wenn Menschen in einem 95 Thesen umfassenden Manifest über das Verhältnis von Unternehmen und ihren Kunden im Zeitalter des Internets an die Werbetreibenden herantreten und ausdrücklich sagen

"wir sind keine zielgruppen oder endnutzer oder konsumenten. wir sind menschen – und unser einfluss entzieht sich eurem zugriff. kommt damit klar"

dann wird die Ignoranz der Kunden durch die Werbetreibenden und Werber deutlich sichtbar.

Die Macht des konventionellen "Old-School-Marketing" ist längst gebrochen!

Das Cluetrain-Manifest skizziert das Ende der einseitigen Kommunikation. Die Märkte der Zukunft basieren auf den Beziehungen der Menschen untereinander und auf den Beziehungen der Unternehmen zu den Menschen bzw. den Märkten. Beziehungen! Nicht Werbung! Siehe auch wikipedia.org So wie die Zeitungsverlage dem Untergang geweiht sind, so sind dies auch viele Werber und Werbetreibende. Wer Beziehungen zu potenziellen Kunden knüpfen möchte, sollte "Old-School-Marketing" an den Nagel hängen, die Suche nach nicht existierenden Zielgruppen und manipulative Aktionen aufgeben. Es ist viel einfacher geworden erfolgreich zu sein: Man muss wieder Mensch werden 🙂

Horst D. Deckert

Horst D. Deckert

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Horst D. Deckert

Horst D. Deckert

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